Experten zufolge trifft jeder von uns jeden Tag mehr als 20.00 Entscheidungen – kleine und große. Denken ist zwar die Grundlage unseres Handelns, doch unterlaufen uns dabei regelmäßig Fehler. Häufig stehen wir uns mit sogenannten Denkfehlern selbst im Weg: Eine falsch interpretierte Information oder eine falsche Annahme kann schon der Ausgangspunkt für eine mentale Negativspirale sein. Drei typische Denkfehler – und wie du sie auflöst.
Fehler 1: Schwarz-Weiß-Denken
Viele Menschen neigen dazu, in absoluten Entweder-oder-Kategorien zu denken und zu handeln. Richtig oder falsch. Erfolg oder Glück. Meine Meinung oder keine Ahnung. Wer eine solche Haltung pflegt, übersieht, dass die Welt mehrheitlich in vielen Grautönen schimmert. Man schränkt seinen Horizont zunehmend selber ein und wird geistig unflexibler und intoleranter.
So löst du den Denkfehler auf:
Problematisch wird es immer dann, wenn eine bestimmte Ansicht zum Diktat oder Dogma verallgemeinert wird. Wechsle bewusst immer wieder die Perspektive, um diesen Denkfehler aufzulösen. Akzeptiere, dass es neben deiner Sichtweise auch andere Meinungen geben kann und muss – und dass dein Gegenüber mit seiner vermeintlich falschen Ansicht vielleicht doch ganz gut leben kann. Natürlich steckt in dieser Denkfalle auch eine Portion Narzissmus und Perfektionismus. Ein Ausweg ist, zu akzeptieren, nicht immer der Cleverste sein und der Welt nichts beweisen zu müssen. Neben der Entweder-oder-Haltung gibt eben häufig ein Sowohl-als-auch.
Fehler 2: Wenn-Dann-Haltung
Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg ist es, sich Ziele zu setzen. Selbstgewählte Meilensteine zu erreichen, motiviert und macht glücklich. Wir fühlen uns selbstbestimmt und wissen zugleich, dass wir auch erreichen können, was wir uns vornehmen. Häufig verknüpfen Menschen ihre Ziele mit Wenn-Dann-Bedingungen. Zum Beispiel: „Wenn ich … mehr Geld / mehr Verantwortung / mehr Zeit … hätte, wäre ich glücklicher. Meistens ein Trugschluss. Denn tatsächlich passiert nichts: Sobald sich die gewünschte Situation einstellt, sind wir eben nicht automatisch glücklicher. Oder zumindest nur sehr kurzfristig. Und schon beginnt die nächste Wenn-Dann-Phase von vorne.
So löst du den Denkfehler auf:
Es ist nicht verkehrt, sich hohe Ziele zu stecken. Aber: Es geht immer höher, schneller, weiter. Zufriedenheit entsteht nicht durch endloses hinterherjagen, sondern wenn du dir bewusst machst, welchen Weg du bereits zurückgelegt hast – und dafür dankbar bist. Kultiviere eine Haltung der Dankbarkeit – insbesondere für das, was du erreicht hast.
Fehler 3: Emotionalisieren
Nicht wenige Menschen denken, dass, was sie fühlen, auch der Realität entspricht. Das stimmt nicht immer. Es ist richtig, dass Emotionen sich nicht wegdiskutieren lassen – sie sind Realität.. Aber eben nicht DIE Realität. Gefühle sind trügerisch und können sich auch schnell wieder ändern. Das wiederum verwirrt unseren Geist mitunter heftig.
So löst du den Denkfehler auf:
Versuche, die Dinge rationaler zu betrachten. Dein Bauch hat ein ungutes Gefühl? Dann lasse deinen Verstand fragen: „Warum hab ich dieses Gefühl? Gibt es dafür berechtigte Gründe?“ Rationalisieren alleine ist auch nicht der Königsweg – aber ein guter Gegencheck: Erst im Wechselspiel von Gefühl und Rationalität tricksen wir diesen Denkfehler aus.