Konzentration und Motivation sind wichtige Voraussetzungen, um auch unliebsame Aufgaben Stück für Stück abzuarbeiten. Je enger und positiver die Beziehung ist, die du zu der vor dir liegenden Aufgabe hast, umso leichter wird es dir fallen, sie zu erledigen.
Hier sind die zwei klassische Situationen, die deine Produktivität mindern – und passende Lösungen, mit denen es dir gelingt, einen „emotionalen Link“ aufzubauen und die Dinge trotzdem zu erledigen.
Problem 1: Eine Aufgabe überfordert dich
Eine Aufgabe, von der du nicht genau weißt, wie du sie angehen sollst, wirkt so einladend wie ein unüberwindlicher Berg. So sehr du dich auch auf das Anstehende konzentrieren möchtest, du kommst einfach nicht voran.
Die Informationen und Unterlagen für die bevorstehende Präsentation schiebst du seit Tagen von der einen Ecke des Schreibtischs in die andere, hast etliche Ansätze entworfen und genauso schnell wieder verworfen. Sobald du an die Ausarbeitung denkst, graut es dir. Wut über die eigene Unfähigkeit und Panik kommen auf: Schaffst du es noch rechtzeitig? Die Zeit scheint dir ungenutzt zwischen den Fingern zu zerrinnen.
Lösungsansatz:
Brich das Eis, indem du über ein kleines Detail der Aufgabe eine Beziehung herstellst. Nähere dich zunächst inhaltlich. Mach eine Internetrecherche oder lies Fachliteratur, die sich mit dem Thema beschäftigt.
Bediene dich der „Salamitaktik“: Zerlege schwierige und neue Arbeiten in Teilaufgaben. Wahrscheinlich stellst du dabei fest, dass Scheibe 2 dir bereits vertraut ist, die Scheiben 3 und 4 vergleichbar mit einer Aufgabe, die du schon einmal sehr gut erledigt hast. Nur die Scheiben 1 und 5 kennst du nicht – hierfür brauchst du mehr Informationen.
Beginne an dem Punkt, der dir am leichtesten fällt – das muss nicht der Anfang sein. Schließlich hast du später noch genügend Zeit, die Projektbestandteile zusammenzusetzen. Halte dich in jedem Fall an den festgesetzten Arbeitsbeginn und gib dem inneren Druck, etwas anderes zu tun, nicht nach.
Problem 2: Eine Aufgabe unterfordert dich
Konzentration und Motivation können ebenfalls schwer aufzubringen sein, wenn du dich durch eine Aufgabe unterfordert fühlst – auch dann fehlt der emotionale Link
Beispielsweise, wenn die Buchhaltung ansteht: Belege sortieren, abheften, die Reisekostenabrechnung auf den neuesten Stand bringen. Das Durcheinander sichten und in Ordnung zu bringen ist nicht gerade eine spannende Herausforderung – außerdem hast du dafür jetzt wirklich keine Zeit ...
Wie oft hast du aus dem Gefühl der Langeweile eine Aufgabe immer wieder hinausgezögert? Meist sind es wenig herausfordernde Aufgaben wie Ablage, Post oder Kopieren. Und schnell entsteht neben der Unlust gar Verärgerung über den benötigten Zeitaufwand. Schließlich gäbe es Wichtigeres zu tun.
Lösungsansatz:
Versuche, deine Perspektive zu ändern. Denke nicht „Die Ablage raubt mir wieder viel Zeit“, sondern „Jetzt verschaffe ich mir wieder einen Überblick über getroffene Vereinbarungen und offene Rechnungen“. Sieh das größere Ziel hinter der Aufgabe.
Zerteile die Aufgaben in kleinere Zeitblöcke. Anstelle eines ganzen Nachmittags arbeitest du regelmäßig eine halbe Stunde an dem jeweiligen Projekt. Fordere dich selbst heraus, um mehr Spannung in langweilige Aufgaben zu bringen. Suche z. B. nach dem optimalen System, um Ablagearbeiten nach dem Fließband-Prinzip schneller zu erledigen. Oder veranstalte Wettrennen gegen dich selbst.
Grundsätzlich gilt: Ordne unliebsame Aufgaben in den großen Kontext deiner Ziele ein
Egal, ob eine Aufgabe unangenehm, sehr schwierig oder gähnend langweilig ist: Es wird dir immer leichter fallen, sie motiviert anzupacken, wenn du weißt, wofür du es tust. Wenn du dir also Ziele gesetzt hast, für deren Erreichung diese Aufgabe eine Bedeutung hat. Eine unliebsame Aufgabe ist dann einfach ein nötiger Schritt auf dem Weg zum Ziel.
Der Wunsch, diese Ziele zu erreichen, stellt einen sehr effektiven emotionalen Link her. Ob diese Ziele beruflich oder privat sind, ungewöhnlich oder sehr bodenständig, spielt dabei keine Rolle.